SAP-Projekt Gesetze
In freier Anlehnung an Murphys Gesetze von Joachim Graf, von M. Treder.
Generelles
Projektplanung
Durch Planung wird der Zufall zum Irrtum gemacht, d.h. glaube
nicht an Wunder, verlaß dich auf sie.
Schlecht geplante Projekte brauchen dreimal so lange wie geplant.
Gut geplante Projekte benötigt nur viermal so lange.
SPJ-Wahn
Mit genau geplanten Aktivitäten und Aufwänden,
gepflegten Ressourcen- und Projektkalendern errechnet SPJ über
Ausgleichsfunktionen den Projektendtermin.
Gesetz der Wichtigkeit: Ein Gramm schönere Planung ist wichtiger als ein
Kilo Arbeitsergebnisse.
Projektverlauf
Wenn sich irgend
etwas bewegt, dann in die falsche Richtung.
Alles was sich nicht bewegt steht am falschen Platz.
Seelenlose Dinge entziehen sich grundsätzlich jedem Zugriff.
Wenn irgend etwas beschleunigt werden soll,
beschleunigt sich nur das Auftreten von Problemen und Systemabstürzen.
Gestaltung systemgestützter
betriebswirtschaftlicher Funktionen und
Ablauforganisation
Betriebswirtschaft ist die Lehre vom Geld und wie es die Gesetze der Informatik
und gesundem Menschenverstand mißachtet.
Informatik ist die Lehre vom Computer und wie es die Gesetze der
Betriebswirtschaft und gesundem Menschenverstand mißachtet.
Logik ist das Bindeglied, um mit richtigen betriebswirtschaftlichen
Überlegungen zu falschen Schlußfolgerungen in der
Informatik zu gelangen.
Die 80 % Regeln für Geschäftsvorfälle
80 % der Anwender werden nur 20 %
der Funktionen aus den Geschäftsvorfällen anwenden.
20 % der Anwender benötigen die 80 % der Funktionen, die die Geschäftsvorfälle
nicht abdecken.
Alle Teilnehmer deiner Schulung gehören mit hundertprozentiger Sicherheit zu
den 20 %.
Die ersten 80 % der Geschäftsvorfälle benötigen 80 % der eingeplanten Zeit.
Die anderen 20 % brauchen die restlichen 80 %.
Mit SAP dauert beides doppelt so lang und kostet viermal so viel.
Oktal-Erkenntnis
Von je 10 Geschäftsvorfällen
werden nur 8 fertiggestellt werden.
Achills-Erkenntnis
Egal wie langsam sich der Endpunkt
der Fertigstellung deiner Geschäftsvorfälle bewegt, du kannst den Vorsprung
nicht einholen.
Axiom der Problemvermehrung
In jedem Geschäftsvorfall steckt
ein kleines Problem, das gerne raus will.
In jedem kleinen Problem steckt ein großes, das gerne raus will.
Wo überhaupt kein Problem ist, steckt ein großes, das gerne raus will.
Alle Probleme bestehen aus n Gleichungen und haben n+1 Unbekannte.
Folgerung Wenn irgend jemand sagt: "Kein
Problem", dann hast du eines.
Erkenntnis Mißtraue jedem, der erzählt etwas
wäre leicht zu realisieren. Es ist entweder ein Irrer, Ignorant oder Verkäufer
der Software.
Dokumentation
Mündliche Erklärungen von
Funktionen und Abläufen sind das Papier nicht wert, auf dem sie nicht
geschrieben sind.
Tautologie der Dokumentationsstandards
Wenn du nicht weißt, wie
dokumentiert werden soll, lies die Dokumentationsstandards
Widerlegung der Tautologie
Die Dokumentationsstandards werden
nicht gelesen.
ABC-FlowChart
Der Unterschied zwischen Lineal
mit Bleistift und ABC-FlowChart ist, daß du beide nicht vernünftig einsetzen kannst.
Klickst du auf einen Kasten, um ihn zu verschieben, so wird sich seine Größe
ändern.
Kannst du den Kasten verschieben, dann bewegen sich auch alle anderen Symbole
mit.
Keiner der Vorgänge ist zu widerrufen.
Kann der Vorgang widerrufen werden, so hast du zwischenzeitlich eine unsinnige
Funktion ausgeführt, die widerrufen werden kann.
Mit der Kurztaste ALT-D-S, an die du aus dem Winword
gewöhnt bist, wolltest du Schließen, um noch einmal mit dem alten Dokument zu
beginnen.
Wenn du das ABC-FlowChartdiagramm ausgedruckt hast,
wirst du feststellen, daß es noch nicht alles
korrigiert ist.
Projektorganisation
Die Summe der Intelligenz im
Projekt ist konstant, die Beteiligung steigt.
Die Summe des eingesetzten Organisations-Knowhows ist
umgekehrt proportional zu der Zahl der den Anwendern verständlichen Abläufen
und Funktionen.
Die Wahrscheinlichkeit etwas zu vergessen ist direkt proportional zu ...,
äh,....zu....
Erkenntnis
Inkompetenz kennt keine Grenzen
von Raum und Zeit.
Postulat der Zusammenarbeit
Anwender und Systementwickler
werden erst vernünftig miteinander umgehen, wenn alle anderen Methoden versagt
haben.
Steigerung
Anwender und Systementwickler werden auch dann nicht vernünftig
miteinander umgehen, wenn alle anderen Methoden versagt haben.
1. Folgerung
Systementwickler sind sich darüber einig, daß
ihr Leben ohne Anwender und deren unverständliche Wünsche sehr viel leichter
wäre, d.h.
gesegnet sei der Anwender, der nichts erwartet. Er soll nicht
enttäuscht werden.
2. Folgerung
Anwender sind sich darüber einig, daß
ihr Leben ohne Systementwickler und deren Einwände über die Umsetzbarkeit von
Systemanforderungen
sehr viel leichter wäre .
Finale Ableitung
Da sich also alle einig darüber sind, daß
sie überflüssig sind, ist die konsequente Einführung eines computergestützten
IMW der einzige Weg das
System so einzustellen, daß es in der
richtigen Art mißverstanden werden kann.
Definition der Arbeitsteilung
Die, die können, tun
Die, die nicht können, schulen
Die, die nicht schulen können, planen
Die, die nicht schulen oder planen können, entwickeln
Die, die nicht entwickeln können, erarbeiten Richtlinien für die Entwickler
Erkenntnis aus der Arbeitsteilung
Tu etwas zur Lösung der Probleme und man wird sich an dich
erinnern, wenn es wieder Probleme gibt. Vorher wirst du nicht gefragt werden.
SAP-Standardsoftware
SAP setzt sich aus 5 % Fehlfunktionen und 95 % in ABAP/4 und Assembler
codierter Heimtücke zusammen.
Die Möglichkeit SAP über Tabellen falsch einzustellen optimiert dieses
Verhältnis zu 95 % Fehlfunktionen und 95 % Heimtücke.
Die verbleibenden 10 %, die zu einer zweihundertprozentigen Fehlersicherheit
fehlen, werden durch unvollständige oder falsche Dokumentation wettgemacht.
Gesetz der komplexen Systeme
SAP ist ein komplexes System
Komplexe Systeme neigen zu komplexen Fehlern
Einfache Systeme hingegen neigen zu komplexen Fehlern
In komplexen Systemen gibt es keine Relation zwischen Daten und anwendbaren
Funktionen.
Analyse
Was wäre, wenn Gott wirklich gewollt hätte, das SAP einfach einzuführen ist.
Das Tabellen-Axiom
Jede Tabelle, die richtig eingestellt ist, wird früher oder
später verstellt
Verschärfung des Tabellen-Axioms
Alles wird früher verstellt
Die Tabelle ist nicht über die 990t geschützt und wird zum ungünstigsten
Zeitpunkt verstellt
Die alte Tabelleneinstellung ist entweder gelöscht oder überschrieben und nicht
im F-Dokument oder FB90 dokumentiert
Jede unsinnige Einstellung wurde sofort dokumentiert
Die Entwickler, die die Tabelle eingestellt oder verstellt haben, erinnern sich
nicht mehr an die richtigen Einstellungen.
Wenn sie sich doch erinnern, ist die Erinnerung falsch und es kostet einen
Manntag dies festzustellen. Damit hat man aber immer noch
nicht die richtige Einstellung.
Übergang zum großen Funktionsschwindel
Der Fehler wird sofort als neue Funktion verkauft.
Realisierung
Das Programmier-Paradigma
Durch den Einsatz von Standardsoftware erübrigen sich
Eigenentwicklungen.
Ableitung
Systementwickler sind für die Einführung von Standardsoftware
überflüssig.
1. Folgerung
SAP liefert den Quellcode und eine Entwicklungsumgebung aus.
2. Folgerung
SAP bietet Kurse zur Ausbildung von Systementwicklern an.
Erkenntnis
Jede Firma ist gleich oder die reale Welt ist nur ein Spezialfall des
SAP-Modells.
Systementwickler wären die letzten, die ihre Systeme einsetzen.
Wenn ein Fehler entdeckt und beseitigt wurde, wird festgestellt, daß es kein Fehler war.
Anwenderfreundlichkeit ist das entgegenkommende, höfliche und duldsame
Verhalten des Anwenders gegenüber dem unflexiblen
und rätselhaften Verhalten von IV-Systemen.